Aktuell erscheinen ja immer mehr Artikel zum Thema Low Carb-Diät: Kritiker werden immer lauter, diese Variante als Langzeitdiät zu verrufen, weil die kohlenhydratarme Ernährung zum Beispiel zu Herz-Kreislauf-Problemen führen könne. Ein Thema, dass ich gern aufgreifen würde.
Wenn ich gefragt werde, wie ich es mit Low-Carb geschafft habe, gesund abzunehmen, betone ich immer, dass „Low“ nicht gleich „No“ ist. Ich vermute gerade bei den Langzeitstudien eine extreme Reduzierung der Kohlenhydrate, bis auf eine Menge, die tatsächlich ungesund ist. Da sollte man aufpassen. Für das Abnehmen war die Reduzierung tatsächlich notwendig, aber danach habe ich meinen Kohlenhydrate-Haushalt wieder auf ein Level gebracht, das mir ausreichend zuführt, aber mich nicht wieder zunehmen lasst. Und genau dieses Level ist es, das jeder für sich rausfinden muss. In Kombination mit Sport und einer gesunden Lebensweise sieht das sowieso noch mal bei jedem ganz anders aus.
In puncto Langzeit kann ich auch nur sagen, dass ich bei mir noch keine negativen Entwicklungen festgestellt habe. Im Gegenteil, direkt nach dem Abnehmen waren Blutwerte und Blutdruck endlich wieder bei gesunden Werten angekommen und ich fühlte mich wesentlich fitter. Seit über 1,5 Jahren halte ich mit meiner eigenen Methode von Low-Carb nun ja auch schon mein Gewicht – und das ohne irgendwelche Anzeichen gesundheitlicher Einschränkungen. Regelmäßige Untersuchungen durch den Hausarzt bestätigen mir das auch.
Und dennoch will ich hier nicht sagen, dass es bei Anderen nicht anders aussehen kann. Es gibt dabei keine Norm wie es zu sein hat und wie sich der Körper auf dieses Prinzip reagiert. Ich habe mit meiner eigenen Variante 50 Kilo abgenommen, aber was für einen selbst das Beste ist, muss schon jeder für sich rausfinden.
Abschließend fällt mir dann doch noch ein kleiner negativer Effekt ein, den meine Diätform mit sich brachte: Ich musste jede Menge Geld für neue Klamotten ausgeben. ;-)
Nun interessiert mich allerdings: Wie sind denn eure Erfahrungen bisher mit Low Carb?
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3 Kommentare
Wir sind alle dick geworden weil wir unvernünftig waren. Und viele sind es anscheinend immer noch: Sie wollen entweder ganz schnell abnehmen oder ganz radikal oder, noch besser, beides auf einmal. Das dies nicht funktioniert, dürfte hinreichend bekannt sein.
Für mich bedeutet Abnehmen auch, wieder zu lernen, mit Verstand zu essen. Deswegen habe ich meinen Kohlenhydrate-Konsum auch nicht radikal eingeschränkt, sonder einfach nur auf ein vernünftiges Maß eingeregelt. Und siehe da: Allein das reicht schon, um abzunehmen. Natürlich geht das unendlich langsam, aber es funktioniert. Was dagegen sofort klappt, ist der geregelte Blutdruck und die guten Blutzuckerwerte.
Ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten ist ja, neben dem gesundheitlichen Aspekt, auch irgendwie Askese und Kasteiung. Ganz ohne schmeckt es eben nicht. Wer hält das auf Dauer schon durch? Essen muss Lust machen. Auch und gerade beim Abnehmen. Für mich ist daher Low-statt-No der richtige Weg.
30 kg in 7.5 Monaten sind das bei mir und es ist auch jetzt noch so, daß ich „stehe und falls“ mit den Kohlenhydraten. Hab ich gesündigt, wie gestern beim Italiener, merke ich das am nächsten Tag sofort auf der Waage. Ich kontrolliere täglich, damit ich nicht verpasse, wenn’s mal wieder schwankt.
Erfahrung mit Low Carb:
2009: 130 kg – Blutwerte prima
2010: 112 kg – ?
2012: 124 kg – Blutwerte: beginnende Fettleber, beide Blutfettwerte erhöht, massive Schlafstörungen.
Sicher auch durch Unvernunft – zu wenig Gemüse, zu fettes Fleisch, zu wenig Bewegung, dennoch: für mich so nicht geeignet.
Jetzt: 114 kg, viel Bewegung, Ernährung „Freestyle-SiS“ – morgends und mittags Mischkost, mehr Fisch und Geflügel, Wurstwaren tabu, viel Gemüse, abends KH-frei.
Wir sind halt alle keine Ernährungsexperten – und nicht jeder verträgt jede Ernährungsform, ne?